Die Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) ist eine neurobiologische Erkrankung, die sich hauptsächlich im Kindesalter manifestiert, obwohl ihre Auswirkungen bis ins Erwachsenenalter anhalten können. Sie betrifft zwischen 5 und 10 % der Schulbevölkerung und ist damit eine der häufigsten Lernstörungen. Auf den Kanarischen Inseln stellt ADHS wie im Rest der Welt eine Herausforderung sowohl für die Betroffenen als auch für das Bildungs- und Gesundheitssystem dar. Aus KanarienvogelArzt Wir verraten Ihnen weitere Details.
Hauptmerkmale von ADHS
ADHS ist durch Unaufmerksamkeit, Hyperaktivität und Impulsivität gekennzeichnet, Symptome, die für eine gesicherte Diagnose vor dem siebten Lebensjahr erkennbar sein müssen. Es gibt drei Haupttypen dieser Erkrankung: den kombinierten Typ, der sowohl Unaufmerksamkeit als auch Hyperaktivität und Impulsivität zeigt; der vorherrschende unaufmerksame Typ und der vorherrschende hyperaktiv-impulsive Typ. Jedes dieser Profile hat unterschiedliche Auswirkungen auf das tägliche Funktionieren des Einzelnen.
ADHS-Diagnose
Der Diagnoseprozess für ADHS ist grundsätzlich klinisch und basiert auf detaillierten Interviews, Anamnese und Selbsteinschätzungsskalen. Bei Kindern wird das zu Hause und im schulischen Umfeld beobachtete Verhalten beurteilt, bei Erwachsenen kommt der Selbsteinschätzung eine größere Bedeutung zu. Die Erkennung von ADHS bei Erwachsenen auf den Kanarischen Inseln hat sich verbessert, obwohl sie in der Vergangenheit aufgrund der unterschiedlichen Symptomdarstellung und des Vorhandenseins von Komorbiditäten eine Herausforderung darstellte.
Komorbiditäten bei ADHS
Ein charakteristisches Merkmal von ADHS ist die hohe Komorbidität mit anderen Störungen wie Stimmungsstörungen, Angstzuständen, Drogenmissbrauch und Persönlichkeitsstörungen. Dieser Zusammenhang erschwert Diagnose und Behandlung und macht einen umfassenden Ansatz, der alle vorliegenden Erkrankungen berücksichtigt, unerlässlich.
ADHS-Behandlung auf den Kanarischen Inseln
Der therapeutische Ansatz bei ADHS auf den Kanarischen Inseln folgt einem dualen Modell, das pharmakologische Interventionen mit kognitiver Verhaltenstherapie kombiniert. Psychostimulanzien wie Methylphenidat und Atomoxetin werden zur Verbesserung der Konzentrationsfähigkeit eingesetzt, während psychologische Therapien darauf abzielen, Verhaltensweisen zu ändern und soziale Fähigkeiten und Fähigkeiten zur Frustrationsbewältigung zu verbessern. Dieser ganzheitliche Ansatz ist entscheidend für die Behandlung sowohl der ADHS-Symptome als auch der damit verbundenen Komorbiditäten.
Die Bedeutung der Früherkennung
Die frühzeitige Erkennung von ADHS ist von entscheidender Bedeutung, um Schulversagen, Problemen mit dem Selbstwertgefühl und der Entwicklung von Fehlanpassungsverhalten vorzubeugen. Auf den Kanarischen Inseln wird die Bedeutung der Beobachtung durch Eltern und Erzieher sowie des Zugangs zu spezialisierten Beurteilungen betont. Eine rechtzeitige Diagnose ermöglicht die Umsetzung von Unterstützungsstrategien, die die umfassende Entwicklung des Kindes oder Erwachsenen mit ADHS erleichtern.
ADHS ist eine komplexe Störung, deren Behandlung einen umfassenden und multidisziplinären Ansatz erfordert. Auf den Kanarischen Inseln hat das Engagement für psychische Gesundheit und Bildungswohlbefinden zu einem größeren Bewusstsein und besseren Praktiken bei der Diagnose und Behandlung von ADHS geführt. Die Zusammenarbeit zwischen Gesundheitsfachkräften, Pädagogen und Familien ist unerlässlich, um Menschen mit dieser Störung die notwendige Unterstützung zu bieten und so ihre Integration und ihren Erfolg sowohl im schulischen Umfeld als auch im täglichen Leben sicherzustellen.